Matinee zur Stadtgeschichte
Sonntag, 6. September 2009, 11.15 Uhr
PZ Forum, Ecke Luisenstr./Poststr.
mit Dr. Herbert Mohr-Mayer
Geschichte und Geschichten
Pforzheimer Schmuckmanufakturen des 19. und 20. Jahrhunderts
Dargestellt am Beispiel des Fabrikanten Victor Mayer (1857 - 1946)
Eintritt frei, Spende erwünscht
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Matinee zur Stadtgeschichte
Geschichte und Geschichten
Pforzheimer Schmuckmanufakturen des 19. und 20. Jahrhunderts
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Victor Mayer wurde am 1. Dezember in der Pforzheimer Flößervorstadt „Untere Au“ als Sohn
des Gastwirts Eduard Mayer und dessen Frau Bonaventura, geborene Braun, geboren.
Er war ein eleganter, aufrechter Zivilist, dem ein Kriegseinsatz erspart blieb, denn 1870-71 war
er für einen Fronteinsatz noch zu jung und 1914 - 1918 schon zu alt. Victor Mayer trug - wie im Kaiserreich üblich - einen „Kaiser-Wilhelm-Bart“, den er entweder unter einer so genannten
Bartbinde zur Verbesserung der Façon verbarg oder mit einer Bartbürste so lange bearbeitete,
bis die Kopie des Kaiserbartes perfekt war. Im Jahr 1890 gründete er die nach ihm benannte Schmuckmanufaktur in Pforzheim. In den folgenden 42 Jahren leitete Victor Mayer die Geschicke
des Unternehmens. 1932 zog er sich aus der aktiven Geschäftsführung zurück und lebte bis zu
seinem Tod als Privatier in Pforzheim.
Victor Mayer war damals seiner Zeit weit voraus. Er schuf eindrucksvollen Schmuck, der auf
überladene Ornamentik verzichtete und sich durch schlichte Eleganz auszeichnete.
Heute gilt die Victor Mayer GmbH & Co. KG weltweit als eine der ältesten noch existierenden Schmuckfirmen, die sich in Familienbesitz befindet. Heute in der 4. Generation.
Das Victor Mayer Firmenarchiv überdauerte zwei Weltkriege und bietet heute einen für die
Goldstadt einmaligen Fundus von Entwürfen, Zeichnungen, Modellen und Schmuckstücken.
In unserer Matinee gibt uns der Enkel Victor Mayers, Dr. Herbert Mohr-Mayer, einen Einblick
in das Firmenarchiv und zeigt uns „Schmuckkunst“ aus der Goldstadt Pforzheim.
pdf-Datei hier herunterladen
Dazu erzählt er humorige Geschichten von seinem Großvater und anderen Schmuckfabrikanten
aus Pforzheim: „In Pforze an der Enz, wo mer Fabrikanten macht aus Baure-Schwänz“ (Zitat aus
einem Mundartgedicht von Victor Mayer).
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Der Pforzheimer Schmuckfabrikant Victor Mayer im Jahr 1889
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Das Wohn- und Fabrikhaus
in der Bleichstraße 88 wurde 1905 nach Plänen von Heinrich Deichsel für Victor Mayer erbaut und war von 1905 bis 1983 Sitz seiner
Gold- und Silberwarenfabrik.
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Fachzeitschriftenanzeige
von 1924
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Diese Art Déco Brosche von Victor Mayer befindet sich heute im Schmuckmuseum
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