Am 30. Januar 1933 wurde Hitler zum Reichskanzler ernannt. Im März gründete sich ein
sogenanntes „Hauptamt für Presse und Propaganda der Deutschen Studentenschaft“.
Am 8. April kündigte es als seine erste Maßnahme die „Öffentliche Verbrennung jüdisch
zersetzenden Schrifttums durch die Studentenschaften der Hochschulen aus Anlass der
schamlosen Hetze des Weltjudentums gegen Deutschland“ an. Nur einen Monat später am
10. Mai brannten dann an fast allen deutschen Universitäten Bücher auf dem Scheiterhaufen,
ohne dass Proteste dagegen laut wurden.
So rasend schnell ging das.
Professoren und Studenten verbrannten die Bücher von 94 deutschsprachigen und
37 fremdsprachigen Dichtern - dazu Werke von Philosophen, Theoretikern und
Sachbuchautoren.
Manche der Autoren und Bücher sind 76 Jahre nach der Bücherverbrennung noch immer
nicht in das deutsche Literaturbewusstsein zurückgekommen...
Dem wollen wir mit unserer Veranstaltung entgegentreten.
Stellvertretend für alle
131 verbrannte Dichter stehen hier:
Bertolt Brecht
Max Brod
Alfred Döblin
John Dos Passos
Lion Feuchtwanger
Maxim Gorki
Oskar Maria Graf
Walter Hasenclever
Ernest Hemingway
Erich Kästner
Egon Erwin Kisch
Jack London
Heinrich Mann
Klaus Mann
Gustav Meyrink
Erich Maria Remarque
Joachim Ringelnatz
Roseph Roth
Arthur Schnitzler
Anna Seghers
Berta von Suttner
Kurt Tucholsky
Franz Werfel
Stefan Zweig