Bedingt durch die große Wohnungsnot nach dem Ersten Weltkrieg entstanden in den
20er Jahren auf dem Buckenberg, dem Wartberg und im Arlinger neue Siedlungen.
Die Gartenstadt Arlinger mit ihren Doppel- und Reihenhäusern geht auf die Initiative
mehrerer Wohnungsbaugenossenschaften zurück. 1920 baute die Gemeinnützige Bau-
gesellschaft Pforzheim-Stadt am Arlingerplatz zehn Gebäude mit 21 Wohnungen.
Die ersten Häuser an der Arlingerstraße entstanden 1921/22 für die Bau- und Spar-GmbH
Pforzheim, dem Vorläufer der heutigen Baugenossenschaft Arlinger.
Mitte der 20er Jahre erstellte das städtische Hochbauamt einen Rahmenentwurf der
Siedlung. Zum charakteristischen Erscheinungsbild der Häuser gehörten farbige Putzfassaden
über Sandsteinsockeln, Steilgiebel, rote Ziegeldächer und Klappläden sowie kleine Gärten,
die der Selbstversorgung dienten.
Die Wartbergsiedlung ist eine herausragende städtebauliche Anlage der frühen 20er Jahre.
Der Siedlung lag ein Rahmenplan zu Grunde, der 1919 von Friedrich Wilhelm Jochem,
Direktor der Pforzheimer Kunstgewerbeschule, und dem Ingenieur Ludwig Seibel entworfen
wurde und noch den Ideen des Jugendstils folgte.
Bauträger war die Gemeinnützige Baugesellschaft Pforzheim-Stadt.
Die offene Bebauung des Geländes mit Einzel-, Doppel- und Reihenhäusern sollte ein
Optimum an Licht und Luft gewähren, sowie einen ungestörten Talblick ermöglichen.
Große Gartenanlagen mit Obstbäumen und Kleintierställen betonten den ländlichen
Charakter.
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Christina Klittich, Kunsthistorikerin mit Obermeister Frank Hirschfeld und Claus Kuge (rechts)
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Das Gesamtbild der Wartbergsiedlung mit seinen 20 Typenhäusern wurde von gleichartigen Gestaltungsmerkmalen bestimmt: Kalksteinsockel, schindelverkleidete Giebel, Biberschwanzziegel, Sprossenfenster, Klappläden und Holzzäune
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Blick ins Kücheninnere
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