„Zu Anfang der Krankheit entstehen an den Leisten oder in den Achselhöhlen Geschwüre,
so groß wie ein Apfel oder ein Ei.“
Pforzheim im Jahre 1501.
Der schwarze Tod hält Einzug in die badische Stadt und schon bald ist klar, dass es für die Bürger
kaum ein Entrinnen vor den knochigen Fingern des schwarzen Todes gibt. Viele sterben an der
Krankheit. Die Mediziner arbeiten Tag und Nacht, doch es sollen noch Jahrhunderte vergehen, ehe
ein Heilmittel für die Pest entdeckt wird. In den dunklen Stunden wenden sich die Menschen im Gebet
an Gott, damit er sie verschone. Doch in den Straßen türmen sich die Karren mit Leichen, denn auf
dem Friedhof ist kein Platz mehr, um die Verstorbenen zu beerdigen. Viele haben Angst, sich an
den Kadavern der jämmerlich Verendeten anzustecken, und so zieht der Gestank der verwesenden
Leichen durch die Gassen und Straßen Pforzheims während die Menschen fliehen oder sich zuhause
verstecken.
Einige wenige mutige Menschen können dieses Elend jedoch nicht länger mit ansehen und sammeln
die Toten ein. Sie begleiten sie mit ihren Gesängen auf dem Weg zu letzten Ruhestätte, einem
provisorischen Grab und ermöglichten ihnen so der Gefahr einer Ansteckung zum Trotz ein
christliches Begräbnis.
Die war die Geburtsstunde der Löblichen Singergesellschaft von 1501 Pforzheim, die bis heue
den Gedanken der Humanität lebt.
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