LÖBLICHE SINGERGESELLSCHAFT
VON 1501
PFORZHEIM


Bericht Stadtteilbegehung Brötzingen
Sonntag, 21. April 2013, 15.00 bis ca. 17.00 Uhr
mit Kunsthistorikerin Claudia Baumbusch

„Brötzingen - ein Stadtteil zwischen Sanierung und Erhaltung
der historischen Bausubstanz“




Über 80 Singer und Gäste der Löblichen Singergesellschaft von 1501 Pforzheim trafen sich
am 21. April 2013 zur insgesamt 10. Stadtteilbegehung in Pforzheim mit Claudia Baumbusch
und den Obermeistern Claus Kuge und Frank Hirschfeld.

Die diesjährige Stadtteilbegehung fand in Brötzingen statt. Treffpunkt und Start der Stadtteil-
führung war das Museumsareal.

 

Kunsthistorikerin
Claudia Baumbusch



Der Rundgang mit ausführlichen stadtgeschichtlichen und architektonischen Erklärungen zu
den markanten Bauten in Brötzingen führte durch das Stadtmuseum in der ehemaligen
Martinskirche
,







ging dann weiter durch den malerischen Kräutergarten,







in die Jugendstil-Christuskirche, die extra für diese Besichtigung ihre Türen geöffnet hatte.
Hier erzählte Claudia Baumbusch in ihrer stadthistorischen Betrachtung, dass diese Kirche um die
Jahrhundertwende für 2.000 Gemeindemitglieder erbaut worden war. Denn die Christus-Kirche war
Gemeindekirche auch für zahlreiche Umlandgemeinden hinauf bis Langenbrand und Dobel.
Damals kamen die sonntäglichen Kirchenbesucher fast ausschließlich zu Fuß nach Brötzingen.
Hier fanden auch Hochzeiten, Taufen und Beerdigungen für das ganze Gemeindeumland statt.





Nächste Zwischenstation war die Marionettenbühne Mottenkäfig, in der Singer Wolfgang Bürger,
die Geschichte des Hauses erzählte, Bühne und Aktivitäten seines Fördervereins vorstellte.



Danach bewegte sich der Lindwurm der Teilnehmer über die Westliche in den Schulhof der
Brötzinger Schule. Die Brötzinger Schule wurde um die Jahrhundertwende, - bis vor dem ersten
Weltkrieg erbaut - und zeigt durch ihre mächtigen baulichen Dimensionen auf, wie Brötzingen und
Pforzheim damals bevölkerungsmäßig und explosionsartig angewachsen sind.
Grund war der Aufstieg Pforzheims zur global größten Schmuck herstellenden Stadt.
Über 70.000 „Rassler“ kamen aus dem Umland jeden Tag in die Schmuckmanufakturen,
Goldschmiedewerkstätten und Schmuckfabriken. Und das alles zu Fuß. Das kann man sich
heute kaum mehr vorstellen…





Danach gings weiter zum Haus der Landsmannschaften, über die Kirchenstraße an das Stauwehr
am Mühlkanal, der früher offen bis in den Benckiserpark führte, um die notwendige Wasserzufuhr für
die Benckiser-Fabrik zu liefern.







Letzte Station des Rundgangs war der Marktplatz in Brötzingen mit Erklärungen zur Bau- und Nutzungsgeschichte des Rathauses, sowie der Sanierung und dem Aufbau der Fußgängerzone in Brötzingen in den 1970er Jahren.



Insgesamt äußerten sich die Teilnehmer am Stadtteilrundgang sehr positiv darüber, was sie in über
2 Stunden Erkundung an Neuem über diesen historischen Pforzheimer Stadtteil erfahren haben.


Text: Claus Kuge
Fotos: Dieter Wenzel


Copyright bei CKK Pforzheim, Stand 06.01.2015