20 Jahre Kunst-, Genuss- und Kultur-Reisen
Die Löbliche Singergesellschaft von 1501 Pforzheim bietet unter diesem Motto ihren Mitgliedern
und Gästen anspruchsvolle Reisen.
Was unter dem ehemaligen Obermeister Dr. Herbert Räuber nach Vicenza begann, wird seit
Jahren vom amtierenden Obermeister Frank Hirschfeld vorbereitet.
Zusammen mit Singer Peter Wagner führte die seit einem Jahr geplante Begegnungsreise nach
Südengland in die Städte Brighton, Winchester, Warwick, Cambridge und Canterbury.
Sissinghurst Castle Garden in der Nähe von Ashford begeisterte die 38 Reiseteilnehmer mit seinen
durch britisches Mäzenatentum reich angelegten Blumen-, Sträucher- und Baumquartieren.
Der Royal Pavillon in Brighton ist Zeugnis einer vergangenen Kolonialmacht, welche Prunk und
überladene Architektur aus fernen Ländern auf die Insel brachte.
Die Kultur- und Begegnungsreise fand ihren ersten Höhepunkt im Gespräch mit Dr. Allen Russel,
dem Begründer des Dresdner Trust, und dem Ehepaar Tony und Pam Dignum. Dr. Russel:
„Ich schreibe ein Buch 20 Jahre Dresden Trust darin wird auch Pforzheim und sein
Kriegsschicksal erwähnt!“ Durch seine Initiative wurden auch die 5 Stelen auf dem Wallberg
mitfinanziert.
Dies war auch Anlass für Obermeister Frank Hirschfeld eine Versöhnungskerze aus der
Kerzenküche der ev. Stadtkirche in Pforzheim in der Kathedrale von Chichester an Cannon
Dr. Antony Cane zu übergeben.
Chichester bietet eine herrliche städtische Kulisse mit Fußgängerzone, Theater, die Pallant
House Gallery und den kurzen Abstecher an die Ufer des Ärmelkanals.
Dr. Allan Russel sprach vor drei Jahren am 23. Februar auf dem Hauptfriedhof glaubhaft von
Vergebung und Versöhnung. Dies ist durch eine Grußbotschaft von Oberbürgermeister Hager
an den Mayor von Chichester und an den Dekan der Kathedrale erwidert worden mit der
Einladung zur Erinnerung 2015 nach 70 Jahren der Zerstörung Pforzheims.
Die Begegnungs- und Versöhnungsreise führte die Singer und Gäste im Alter von 18 bis 89 Jahren
auch nach Winchester der früheren Hauptstadt Englands und in die bedeutende Kathedrale.
Interessant die Kirchen werden alle ohne staatliche Gelder unterhalten.
Im ältesten Gasthaus Chesil Rectory von Winchester kamen die Genießer guten Weines und
einer gehobenen Küche zu ihrem Recht.
Die Löbliche unterstützt seit Jahren den Versöhnungsgedanken, der in der zerstörten Kathedrale
von Coventry schon zu Weihnachten 1940 angefangen hat.
Der zweite Höhepunkt war somit die Teilnahme an der Nagelkreuzandacht in der alten
zerstörten Kathedrale vom 16. November 1940. „Father forgive“ steht unter dem Nagelkreuz
aus den damaligen Trümmern gezimmert.
Einem gemeinsamen Abendmahl in einer Seitenkapelle der 50 Jahre alten neuen Kathedrale
ging die Übergabe der Versöhnungs- und Friedenkerze aus Pforzheim voraus.
Somit waren die Pforzheimer an diesem Freitag verbunden mit der Andachtsgemeinde in der
Stadtkirche am selben Tag.
Die Grußbotschaft von Oberbürgermeister Hager erhielt Dekan David Porter im Zentrum bei
einem Kontaktgespräch. Obermeister Frank Hirschfeld las die in Englisch ausgeführte Grußbotschaft
vom Zentrum Huchenfeld vor und übergab eine Botschaft von Roland Ganninger (Stadtkirche)
nebst dem Buch: „Pforzheim auf neuen Wegen“ von Singer Thomas Frei.
Somit schließt sich der Kreis der Zerstörung von 1940 bis zum Wiederaufbauwillen der
Pforzheimer nach 1945.
Die Löbliche-Partner in Pforzheim Partner für Aktionen über Pforzheim hinaus!
Mit diesem Ziel konnten bisher 25 Reisen mit über 750 Reisegästen erfolgreich durchgeführt
werden.
Eine besondere Freude war die Teilnahme der vier Abiturienten des Theodor-Heuss-Gymnasiums.
Die Partnerschaft mit dieser Schule ergab sich bereits 2009, als die Gedenktafel für James Vinell
an dem alten Rathaus in Dillweißenstein angebracht wurde.
Die mitgeführte Ausstellung in der Kathedrale unter der Leitung von Schulleiter Udo Kromer und
Herrn Köhler war für alle Beteiligten ein Erfolg, der sich in Erweiterung im Januar/Februar 2014
nochmals messen lassen wird.
Die Bildungslandschaft Coventry/Warwick-Cambridge, Canterbury kennenzulernen war somit für
Alt und Jung ein weiterer Höhepunkt dieser Kulturreise. Alles was wir von der hervorragenden
Reiseleiterin erklärt bekamen, war aktuell, historisch, und wenn eine Erklärung nicht fassbar war
eben „britisch“!
So blieb auf der Rückreise ein bleibender, neuer auch unbekannter Eindruck der Insel, deren
Bewohner sich noch lange nicht europäisch fühlen bzw. handeln! Pforzheimer haben die Hand
ausgestreckt. Hirschfeld: „Die Kanalfahrt ist kürzer geworden, die Wege sind noch lang“.
Es wurden 2.150 km zurückgelegt.
Text: Frank Hirschfeld
Fotos: Frank Hirschfeld, Horst Keilich
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