Die traditionelle Frühjahrswanderung der Löblichen Singer führte wieder einmal in eine weniger
bekannte Region unserer Umgebung.
Strahlend blauer Himmel erfreute die 40 Teilnehmer unter der bewährten Führung von Camilla Glatz
und Wolfram Kienzle.
Da das Ziel in Württemberg liegt, begann die Fahrt mit der Kulturbahn richtigerweise im ehemaligen württembergischen Teil des Pforzheimer Bahnhofs. Vom Bahnhof Nagold ging es am Rand der
Altstadt entlang über die Nagold. Der anschließende steile Anstieg zur Burgruine Hohennagold
erwärmte die Wanderer rasch und die Belohnung durch die fantastische Aussicht ließ die Anstrengung vergessen. Von hier gab es Erklärungen zur Landschafts- und Flussgeschichte. Dabei wurden die Teilnehmer etliche Millionen Jahre in die Vergangenheit mitgenommen, als dieser Urfluss noch zur
Ur-Donau hin entwässerte.
Auch die Geschichte der Stadt Nagold kam zur Sprache, gegründet zu einer Zeit, als der sog.
Frankenweg mit seinen vielen Remigiuskirchen hier vorbei führte.
Die verschiedenen Besitzer der Burg, die Grafen von Nagold, Grafen von Hohenberg und schließlich
durch Verkauf die Herzöge von Württemberg drückten ihren Stempel auf den Ausbau der Burg auf
dem Bergsporn. Zerstört wurde sie im 30jährigen Krieg und nicht wieder aufgebaut.
Nach der verdienten Pause ging es weiter zum Fleckenwald, wo eine Vielzahl von Steinhügeln zu
sehen waren. Inzwischen vermuten die Archäologen ziemlich sicher, dass sie keltischen Ursprungs sind.
Von hier aus wanderten die Teilnehmer ein Stück auf der Nagolder Gass, auch alte Weinsteige genannt, später auf der westlichen Seite des Schlossbergs bergab. Die Remigiuskirche inmitten des Friedhofs war das nächste Ziel. Sie steht auf den Grundmauern eines Wirtschaftsgebäudes einer römischen villa rustica, von der aber auf dem Friedhof selbst nichts mehr zu sehen ist.
Unser Kirchenführer, ein pensionierter Lehrer aus Nagold zog schnell alle Zuhörer in seinen Bann. Er vermischte auf kurzweilige Art historische Fakten und kunstgeschichtliche Details der Kirche, so dass
sich seine Begeisterung für Stadt und Region auf die Zuhörer übertrug.
Auf dem letzten Wegstück konnte man den Keltenhügel wahrscheinlich das Grab eines hochstehenden Kelten im Krautbühl sehen, bevor es zur verdienten Schlusseinkehr ins Restaurant Burg am Rande
der Altstadt ging.
Nach dieser ausgezeichneten Stärkung erreichten die Teilnehmer wieder die Kulturbahn, mit der
es heimwärts ging.
Bericht: Camilla Glatz
Fotos: Dieter Uber, Günter Beck, Manfred Jeschke
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