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Begrüßung Obermeister Hirschfeld
Gegrüßt seid alle ihr Leut
die ihr zuhauf gekommen seid.
Lasst euch verwöhnen mit Speis und Trank
die grausame Barbara schützt - Gott sei Dank.
Spielt auf - Fanfaren, Trompeten samt Gesang.
Euch - Reiter - Geharnischte, Fußläufige aus nah und fern
gilt unser besonderer Gruss.
Lasst vergessen Kurpfalz, Baden, Württemberg
die Städte sind's die verbinden
und ihre Söhne:
Melanchthon und Reuchlin lasst erhören
im Spiel und in der neuen Zeit.
Zur Begrüßung seid bereit:
den Schultheiß Metzger aus Bretten
die erste Frau aus Pforzheims Stätten.
Den Kustos und Bewahrer von Melanchthons Schriften.
seinen Großvater Johann Reuter - gemachter Kaufmann und Großbürger aus Brettn
Zwanzig Kilometer und mehr waren euch nicht zuviel
um heut dabei zu sein beim Spiel:
"Philipp Melanchthon lernt im neuen Reuchlinkolleg"
schaut an die Szenerie von Scholaren heutiger Zeit -
damit nicht vergessen werd'
die Streitkultur, ja Völlerei die Plage.
Lernt allesamt hier im Schloßkirchenareal
- auch die alten Sprachen -
sie sollen helfen - verstehen das Fremde
in unseren Mautern,
damit die ersten Europäer
Melanchthon und Reuchlin
Zeugen werden in einem Humanismus des 21. Jahrhundert.
Haft Dank ihr Fahrenleut,
die ihr gemacht / getan die Reise
geleitet von Reitern aus Pforzheim
in besonderer Weise.
Lasst Euch verwöhnen vom Burgfräulein
der Marketenderin aus Dillweißenstein.
Ihr seid an diesem markgräflichen Ort!
Bei Reuchlin-Chuchi, Reuchlinschlaufen, Reuchlinwein
esst und trinkt - drum schenkt ein
und öffnet euren Beutel
gefüllt mit Euro - dem Teuro.
Hört auf Johannes Reuchlin zur Dunkelheit,
er hat in Pforzheim wieder mehr zu sagen,
seit heut!
Seine Bibliothek - sie ist gerettet -
wenn auch sein Phorcensis dreimal zerstört
im Laufe der Löblichen Zeit.
506 Jahre gingen vorbei -
noch immer sind 554 Männer dabei.
Sie gehen mit der Zeit - mit euch allhier,
doch vergesst nicht -
woher ihr seid.
Reise historisch, reise modern,
lerne von früher, lerne modern
begegne dem Menschen, achte ihn gern,
drum lass dich ein in den alle Zeit
wichtigen Satz: CARPE DIEM - nütze den Tag.
Scholaren - bringt nun das Spiel
ihr habt geübt sehr viel:
Doch zuvor nehmt nun das Wort -
erste Frau diesr schönen Stadt,
gebt es dann weiter an unseren Gast.
Melanchthon sei Dank - willkommen
in Phorcensis, der Stadt deines Onkels.
Reuchlin - Melanchthon sprecht aus
was ihr zu sagen habt
den Leuten hier und dort
im 507. Löblichen Jahr.
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“Launiges“ Grußgedicht der Oberbürgermeisterin Christel Augenstein
zum 2. Reuchlin-Ritt am 22. September 2007
Ehrnwerte Herrn und schöne Damen,
ich grüß’ Euch heut in Pforzheims Namen,
als Schirmherrin da kam ich mit
ein Stück des Wegs beim Melanchthonritt.
Ich grüße Euch, Ihr Gäst’ aus Bretten,
und auch die aus andren Städten,
die Ihr den Weg hierher gefunden,
zu verbringen recht schöne Stunden
rund um die Schlosskirch’, im alten Park.
Ihr sollt Euch freuen bis ins Mark,
sollt schauen, hören, essen, saufen,
nur eines nicht, im Rausch Euch raufen!
Euch allen, ob aus nah, aus weit,
gefall’ die’ Reis’ in diese Zeit,
zurück in jenes ferne Jahr,
als Glück und Leid in Pforzheim war
nur dass Ihr Euch nicht wundert,
das war ein Jahr nach Fünfzehnhundert.
Die Pest herrschte damals in der Stadt,
die eine Lateinschul’ und viele Gelehrte hat,
doch sorgt Euch nicht um Euer Leben,
heut wird’s für Euch nur Freude geben.
Die Krankheit ist längst überwunden
Euch heute nur ganz frohe Stunden!
Willkommen Philipp, Du gelehrtes Kind,
wegen Dir wir all’ versammelt sind.
Du kommst, um hier zur Schul zu gehen,
Latein zu lernen, Griechisch zu verstehn.
Dein Förderer, der Reuchlin, heut’,
erwartet Dich mit großer Freud.
Zwar ist das Kolleg, das alte,
dessen Museum Reuchlins Stadt gestalte,
noch nicht ganz fertig aufgebaut,
doch ich versprech’s Dir hier und laut:
es wird gewiss im nächsten Jahr
sich öffnen für die Besucherschar.
Um Reuchlins und des Humanismus Lob zu preisen,
wird es sich als Schmuckstück dann erweisen.
Ihr Musiker und Spieler all,
Ihr Tänzer, Ritter, Köch’ zumal,
Euch allen, die ihr den Tag gestaltet,
rund um die Schlosskirch’ habt gewaltet,
um nun mit vielen Attraktionen,
das Publikum so reich zu belohnen,
Euch allen dank’ ich, hier und jetzt,
und ganz besonders, darum zuletzt,
den Löblichen Singern aus Pforzheims Gauen,
Euch kann man den Ritt stets anvertrauen.
Zum zweiten Mal ward Ihr bereit,
zu opfern Nerven, Geld und Zeit.
Zu diesem wunderbaren Fest,
taten viele ja, ihr aller Best.
Drum habet Dank, ihr Förd’rer und Sponsoren,
ohne Euch wär’ die Sach’ gar nicht geboren.
Nun aber geht’s mit meinem Reim zu Ende,
ich reich’ Euch symbolisch noch die Hände!
Bei Kultur und Suppe, Wein und Bier,
da bleibt recht lange heute hier!
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Melanchthon lernt in der Lateinschule zu Pforzheim
Verfaßt vom Griechischkurs des Reuchlin-Gymnasiums Klasse 13
von: Margareta Blankenbach, Judith Dombrowski, Nicola Pascher, Till Kappis, Jacob Rietberg,
Florian Schmid, Kathrin Tronser, Angela Wolf
Textredaktion: Jörg Dalmatiner
Zitate aus: Aristoteles, Politik I 1253 a 1-7; 1254 b 14-14; 1259 a 37-b 4; 1254 a 21-24
Ablaßbrief des Erzbischofs von Main von 1486
Flugblatt zum Ablaßhandel von 1517
(Jacob sitzt auf dem Tisch,
Angi sitzt brav an ihrem Platz,
andere stehen um Jacob)
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Fotos: Gerhard Ketterl/ PZ, Frank Hirschfeld
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