Bei ihrem zweiten Besuch der Löblichen Singer in Vicenza - nach einem Abstand von 12 Jahren -
wurde die Partnerschaft zwischen beiden Städten eindrucksvoll bestätigt.
Unter der Leitung von Obermeister Frank Hirschfeld war der Empfang durch den Assessore (Bürgermeister) Pietro Magaddino, überaus herzlich und freundchaftlich.
„Wir haben die Herzen der Menschen erreicht“ bedankte sich Frank Hirschfeld im Namen der
20-köpfigen Gruppe, als sie am späten ersten Abend auch die Arbeit einer nahezu 1000-jährigen
sozialen Einrichtung vorgestellt bekamen.
Im hervorragend gepflegtem Palazzi werden in Vicenza alte Menschen, welche zunehmend einsam
sind, altengerecht betreut. Dabei werden kulturelle Bestände gepflegt, damit ihre Erhaltung bestehen bleiben.
Der Bürgermeister führte die Gruppe auch in seinen Arbeitsbereich ein und zeigte die wunderbaren
mit 300-jährigen Fresken ausgemalten Decken seines Arbeitszimmers.
Neben sozialen Themen wurden natürlich auch die kulturellen Angebote der Partnerstadt und ihrer Umgebung in den Mittelpunkt gestellt.
Hier konnte die Pforzheimer Kunsthistorikerin Regina M. Fischer M.A. alle Teilnehmer begeistern: Schwerpunkte des kunsthistorischen Teils der Reise bildeten die herausragenden Fresken Giottos,
die die Gruppe in der Arena-Kapelle in Padua beeindruckten, ebenso wie Donatellos „Gattamelata“
das erste bronzene Reiterstandbild der Neuzeit und natürlich die Bauten Palladios.
Die Entwicklung von Palladios Villen von den Anfängen in der noch blockhaften Villa Godi
konnte bis zu dem Höhepunkt der Villenkultur der berühmten Villa Rotonda nachvollzogen werden.
In Vicenza standen das Erstlingswerk des berühmten Architekten die sog. Basilika, die Paläste
Palladios und natürlich das Teatro Olimpico auf dem Programm und offenbarte einen erstaunlich vielseitigen Künstler, der die unterschiedlichsten Anforderungen von Seiten der Auftraggeber
mustergültig zu erfüllen verstand.
Bei der Begehung der Innenstadt auf Palladios Spuren und beim Besuch der Rotonda und der
Villa Maser hatte die Partnerstadt die hervorragende Kunsthistorikerin Frau Dr. Claudia Bonifaccio
zur Verfügung gestellt.
Der Besuch der Städte Ferrara mit seinem herrlichen Dom und dem Kastell der Herrscherfamilie
d’Este in Trient, der Stadt des großen Kirchenkonzils, mit den fantastischen „Monatsbildern“ im
Adlerturm und einem Bummel durch das abendliche Bozen rundete eine vielschichtige Entdeckungs-
reise durch die Kunstgeschichte ab.
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