Bei dem Pforzheimer Privilegienstreit handelt es sich um ein wichtiges Thema
der Pforzheimer Stadtgeschichte, dem in den Stadtgeschichtsbüchern von Pflüger
und Zier breiter Raum gewidmet ist.
Die Pforzheimer Bürger streiten darin um den Erhalt ihrer von Markgraf Christoph
in den Jahren 1486 bis 1491 erteilten besonderen Stadtprivilegien. Diese waren in den
nachfolgenden 200 Jahren immer mehr ausgehöhlt worden. Nach Ende des Pfälzischen
Erfolgekrieges benötigte der Landesherr, Markgraf Carl Wilhelm, zusätzliche Steuer-
einnahmen, welche die Pforzheimer nicht übernehmen wollten.
Es kam zu langwierigen Prozessen am Reichskammergericht und am Reichshofrat
sowie zu militärischen Stadtbesetzungen und anderen Vollstreckungsmaßnahmen
gegen die Bürger der Stadt.
Wichtig in diesem Zusammenhang ist die Frage, welche rechtlichen Möglichkeiten
die Bürgerschaft bei einem Streit mit ihrem Landesherrn in der Zeit des Absolutismus hatte.
In Anbetracht der Finanznot der Städte hat dieses Thema fast aktuellen Charakter.
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