LÖBLICHE SINGERGESELLSCHAFT
VON 1501
PFORZHEIM


Matinee zur Stadtgeschichte
Sonntag, 6. November 2005, 11.15 Uhr

Veranstaltungsort: Stadttheater Pforzheim, Foyer

Dr. Lars Jungemann

Der Jurist Johannes Reuchlin und die Juden


Eintritt frei, Spende erwünscht

 

Matinee 2005
Der Jurist Johannes Reuchlin und die Juden

Der Münchner Rechtsanwalt und gebürtiger Pforzheimer Dr. Lars Jungemann, stellt den Jurist
Johannes Reuchlin vor und bezieht Stellung zu seinem Gutachten bezüglich des jüdischen Schrifttums.
Die Schriften der Juden sollten nach theologischem Wollen vernichtet werden. Reuchlin hat 1510 in
seinem Gutachten "Ratschlag, ob man den Juden alle ihre Bücher nehmen, abtun und verbrennen soll"
für den deutschen Kaiser festgehalten, weshalb dies aus rechtlicher und theologischer Sicht nicht
geschehen darf.
Zu seiner Zeit hat Reuchlin somit echte Zivilcourage gezeigt, obwohl er befürchten musste, dass sein Gutachten persönlich negative Folgen für ihn haben kann. Was dann auch der Fall war: 1511 bringt
sein Gegenspieler Pfefferkorn den "Handspiegel" heraus in dem er gegen Reuchlin und sein Gutachten polemisiert; im gleichen Jahr verfasst Reuchlin seine ebenfalls polemische Gegenschrift "Augenspiegel"
für die er wegen Ketzerei angeklagt wird. Er siegt 1514 in erster Instanz und verliert schlussendlich
1520 durch päpstlichen Beschluss.

Das Originaltitelblatt
von Reuchlins Streifschrift Augenspiegel aus dem
Jahr 1511

Copyright bei CKK Pforzheim, Stand 06.01.2015